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Fallbeispiel
Wie ein Shampoo zum Beziehungstest wurde
Die rosarote Falle
Lena stand vor dem Badezimmerspiegel ihres neuen Freundes Paul und betrachtete sich. Plötzlich zog eine neue Shampooflasche auf dem Badewannenrand ihren Blick magisch an. Zartrosa, mit einer blumigen Verzierung – ein Produkt, das eher für Frauen gemacht schien. Sofort schossen ihr Bilder der Eifersucht durch den Kopf: Paul – ihr neuer Freund – und seine Ex, die gemeinsam dieses Shampoo benutzten, lachend unter der Dusche. Eine Gedankenspirale setzte sich in Gang.
Gefangene der eigenen Gedanken
Je mehr sie über diese vermeintliche Szene nachdachte, desto stärker wurde ihre Eifersucht. Sie begann, jeden Winkel in Pauls Wohnung nach weiteren Hinweisen zu durchsuchen, die ihre Befürchtungen bestätigen könnten. Dabei vergaß sie völlig, dass ihre Vorstellung von Paul und seiner Ex unter der Dusche eine reine Spekulation war. Ihre Gedanken hatten eine eigene Dynamik entwickelt und sie in eine Welt der Vermutungen und Angst gezogen. Die Shampooflasche war nicht mehr nur eine Flasche, sondern ein Symbol für Untreue, ein Beweis für eine verlorene Liebe.
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Schatten der Vergangenheit
Diese obsessive Beschäftigung mit der Shampooflasche war kein Zufall. In Lenas Vergangenheit lag ein tiefer Graben, der durch verlorene Liebe und Vertrauensbrüche entstanden war. Ihre erste große Liebe hatte sie verlassen, und Daniels Worte „Irgendwie bist du mir immer fremd geblieben“ hallten noch immer in ihren Ohren.
Diese Verletzungen hatten in ihr eine tiefe Unsicherheit gesät, die nun durch die vermeintliche Bedrohung durch Pauls Ex verstärkt wurde. Die Shampooflasche wurde zum Projektionsfläche für all ihre Ängste und Zweifel.
Verschwiegene Eifersucht
Die Eifersucht, die nun in ihre Beziehung hineingegrätscht war, wollte sie mit sich ausmachen, und nicht Paul zeigen. Paradoxerweise aber führt gerade die Vermeidung von Konflikten und Verletzungen oft dazu, dass Konflikte erst hochkochen. Unerklärte Gefühle und unausgesprochene Ängste brodeln wie ein Vulkan unter der Oberfläche und brechen irgendwann mit voller Wucht aus.
Lena verschwieg ihre Eifersucht, weil sie hoffte, ihre „unkomplizierte“ Art würde Paul richtig gut gefallen. Doch dieses Schweigen machte die gemeinsame Zeit immer komplizierter, weil sie in Gesprächen oft mehr bei ihrer Eifersucht und in ihrem Gedankenkarussell war als bei Paul.
Die Macht der Träume
In Lenas Fall half uns ein Traum weiter. Sie sah sich selbst als kleines Mädchen, das vor einer riesigen, rosa Wand stand. Die Wand war undurchdringlich, und je näher sie kam, desto größer wurde sie. Eine weise Eule setzte sich auf ihre Schulter und flüsterte: „Die Wand ist nur so groß, wie du sie machst.“
Dieser Traum offenbarte ihr die wahre Natur ihrer Eifersucht: Sie war eine selbstgeschaffene Mauer, die sie von der Nähe zu Paul trennte. Die Shampooflasche war nur ein großer Stein in dieser Mauer.
Eine neue Perspektive
In der Zeit nach diesem Traum begann Lena intensiv, ihre Gedanken und Gefühle zu hinterfragen. Sie erkannte, dass ihre Eifersucht oft weniger mit Pauls Verhalten zu tun hatte, als vielmehr mit ihren eigenen Ängsten und Unsicherheiten. Mit ihren Glaubenssätzen. Durch unsere Gespräche und ihre intensive Auseinandersetzung mit sich selbst lernte sie, ihre Gedankenmuster zu durchbrechen und eine neue Perspektive auf ihr eigenes Verhahlten einzunehmen. Die Shampooflasche verlor ihren symbolischen Wert und wurde wieder das, was er war. Eine ganz gewöhnlicher Gegenstand.
Heilung und Veränderung
Der Versuch, Probleme allein zu bewältigen, ist wie ein Stein, den man in eine Tasche steckt. Anfangs mag er leicht erscheinen, doch mit der Zeit wird die Tasche immer schwerer und zieht an uns. Was als kleines Problem beginnt, kann sich zu einer großen Last entwickeln, die uns daran hindert, leicht und freudig durchs Leben zu gehen.