Mit Enttäuschungen umgehen

Missverständnisse und Streit: Verstehe die tieferen Gründe unserer Enttäuschungen

Wenn wir heftig enttäuscht werden, stellt sich schnell ein Gefühl von Hilflosigkeit. Wir wissen nicht, wie wir reagieren sollen oder wie wir reagieren können. In dieser Hilflosigkeit würden wir am liebsten alles hinschmeißen und bereuen, uns auf unseren Partner eingelassen zu haben. Wie können wir mit Enttäuschungen umgehen?

Der Weg in am Ende maßlose Enttäuschungen ist immer wieder derselbe. In der ersten Zeit unserer Verliebtheit gibt es immer wieder Momente, in denen wir kaum spürbar enttäuscht werden. Der Partner kommt nicht pünktlich. Nicht richtig unpünktlich, aber spürbar. Seine Hygiene scheint er ein bisschen zu vernachlässigen, nicht viel, aber immer wieder dezent zu riechen. Seine Aufmerksamkeit lässt zu wünschen übrig. Aber ach, was soll’s, sagen wir uns, er oder sie hat ja so viel um die Ohren …

Der Weg in am Ende maßlose Enttäuschungen ist immer wieder derselbe. In der ersten Zeit unserer Verliebtheit gibt es immer wieder Momente, in denen wir kaum spürbar enttäuscht werden. Der Partner kommt nicht pünktlich. Nicht richtig unpünktlich, aber spürbar. Seine Hygiene scheint er ein bisschen zu vernachlässigen, nicht viel, aber immer wieder dezent zu riechen. Seine Aufmerksamkeit lässt zu wünschen übrig. Aber ach, was soll’s, sagen wir uns, er oder sie hat ja so viel um die Ohren …

Gerade in der Anfangszeit der Verliebtheit, in der wir noch an der Beziehung arbeiten, wollen wir uns selbst nicht so wichtig nehmen. Wollen nicht durch „kleinliches Denken“ auffallen. Wollen dem Partner seine Art lassen – doch leider wird seine Art mit Terminen und Absprachen umzugehen immer sperriger und unangenehmer. Das, was anfangs nur eine Unachtsamkeit war, wächst sich zur Ignoranz aus. Das, was uns vorher nur aufgefallen ist, wird zu einer großen Enttäuschung.

Und wie sollen wir mit der Enttäuschung umgehen?

Längst ist richtige Zeitpunkt verpasst – wenn es überhaupt einen richtigen Zeitpunkt gab.

Wenn wir nach einem halben Jahr an der Hygiene des Partners etwas auszusetzen haben, wird er fragen, warum erst jetzt. Haben wir etwas übersehen? Haben wir uns etwas in unserer Verliebtheit eingebildet oder schlicht übersehen – weil wir es nicht sehen wollten? Zweifel an unserer Wahrnehmung und an der Selbstwahrnehmung überkommen uns, während die Enttäuschungen mehr werden und die, die schon da sind, immer größer.

Erst Bewunderung, dann Enttäuschung

Schlimmer noch. Das, was wir am Anfang an unserem Partner geschätzt haben, mausert sich in unseren Augen zu eine Unart. Ich erinnere mich an verschiedene Partnerinnen, deren Temperament ich erst sehr geschätzt oder gar bewundert habe. Wahrscheinlich, weil ich selbst eher introvertiert war und mich gern getraut hätte, mich mehr zeigen. Das hat sich zum Glück geändert. Ich brauche keinen Menschen mehr, der mir das vorlebt, was ich gerne hätte.

Dieses zu Beginn bewundernswerte Temperament und Vitalität richtete sich im Verlauf der Beziehung immer mehr gegen mich in Form heftiger Vorwürfe. Ich war natürlich enttäuscht und wußte nicht, wie ich mit dieser Enttäuschung umgehen sollte.

Damals war ich mir meiner Erwartungen an meine Partnerinnen nicht bewusst und hatte keine Vorstellungen davon, wie sich meine vielen unbewussten Erwartungen auf meine Beziehung auswirkten und zu den Enttäuschungen führten.

Mittlerweile kenne ich meine Erwartungen an meine Partnerin und bin deshalb viel seltener enttäuscht. Sollte ich einmal enttäuscht sein, frage ich mich, welche Bedürfnisse und Erwartungen ich insgeheim an meine Partnerin gestellt habe und werde in den meisten Fällen auch fündig. Ich kann mich fragen, ob ich an diesen Ansprüchen festhalten will. Sind sie wirklich wichtig für mich? Und vor allem frage ich mich, inwieweit werde ich mit meinen Erwartungen ihr gerecht?

Mit Enttäuschungen umgehen

Heute führe ich eine Beziehung und ein Leben, das mich glücklich macht. Natürlich öffnet sich nach wie vor immer wieder eine Tür in mir, hinter der Enttäuschungen liegen und ich muss überlegen, wie ich mit diesen Enttäuschungen umgehen kann.

Aber – und das ist mir wichtig zu sagen – geht es auch nicht darum, ein Leben ohne Enttäuschungen zu führen. Solange wir uns als Persönlichkeiten entwickeln, werden wir bei anderen Menschen immer wieder anecken. Entweder, weil sie stehengeblieben sind oder weil sie sich nicht weiterentwickeln wollen. Ein wichtiger Schritt, um zu lernen, wie man mit Enttäuschungen umgehen kann, ist es, seine Überzeugungen und Glaubenssätze über den Partner, sich selbst oder die anderen Menschen zu kennen. Der Umgang mit Enttäuschungen und das Bearbeiten von Glaubenssätzen ist ein wichtiger Baustein im innovativen BeziehungsReich-System, mit dessen Tools man seine Beziehung wieder auf Kurs bringt.

Konflikte vermeiden​

Ein wichtiger Schritt, um seine Verbitterung zu überwinden ist es, sie zunächst einmal annehmen. Viele Menschen geben ihre Enttäuschungen nach außen hin nicht zu, weil sie Konflikte befürchten oder sich sagen: „Aber ich liebe ihn/sie doch!“

So schlucken sie ihre Enttäuschungen herunter. Wieder und wieder. Und hoffen, dass sich der Frust irgendwann einmal von allein auflöst.

Liebe aber schließt Enttäuschungen nicht aus. Auch wenn wir einen Menschen lieben, sind wir nicht frei von Erwartungen an den Partner. Wir erwarten, dass er genauso pünktlich ist wie wir. Oder dass er es nicht so genau nimmt wie wir. Wir erwarten, dass er sich mehr um uns kümmert oder dass er uns gleichzeitig  mehr Spielraum lässt.

Blutleere Hoffnungen

Meistens sind wir davon überzeugt, dass der Partner oder der Mensch, von dem wir enttäuscht sind, der Grund für unsere Enttäuschung ist. Das ist nur ein bisschen richtig. Genau genommen müsste man sagen: Er ist nur der Auslöser für unsere Frustration.
 
Interessanterweise hat sich die Bedeutung des Begriffs im Laufe der Zeit geändert. Ursprünglich bedeutete „Enttäuschung“ eine Desillusionierung und erst später veränderte sich der Sinngehalt zu „nicht einer Erwartung entsprechen“ oder „Ernüchterung“.
 
Enttäuschungen sind eine Mischung aus Gefühlen, verbunden mit inneren Bildern, wie die Situation anders hätte verlaufen sollen. Das Gefühl ist vielleicht Wut, dass sich das Verhalten mit dem Partner trotz vieler Gespräche und seiner Versprechen nicht ändert.
 

Manchmal ist das dominierende Grundgefühl vielleicht die Trauer über die Zweifel, ob wir uns für den falschen Partner entschieden haben. Vielleicht ist es die Angst, dass sich in der unglücklichen Beziehung nie etwas ändern wird. Unsere Enttäuschungen motten wir frustriert ein, und sie wandeln sich zu blutleeren Hoffnungen.

Hinter den Enttäuschungen stecken also nicht nur Wut und andere Gefühle, sondern auch viele Bilder und Gedanken. Fragen über Fragen. Diese sind die eigentlichen Enttäuschungen. Die Gefühle sind der Ausdruck dafür, dass Vorstellung und Wirklichkeit auseinanderklaffen.
 
Mit Enttäuschungen in einer Beziehung umgehen lernen bedeutet auch, seine Gefühle seinem Partner gegenüber auszudrücken.
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Fallbeispiel

Gedanken raten

Sonja kommt zu einem meiner Präsenzseminaren mit Rückenschmerzen angereist, ohne dass sie es jemandem zeigt oder es in der Runde anspricht. Sie will kein Aufhebens um sich machen. 

In der Pause wechselt sie vom Stuhl auf das Sofa, wo sie sich flach hinlegt. Die anderen Teilnehmerinnen arrangieren sich damit, dass außer Sonja keiner auf dem Sofa Platz hat. Keine sagt etwas. Jede isst ihren Vesper auf dem Stuhl oder auch im Stehen („Ach, es tut so gut, mal zu stehen!“). 

Irgendwann aber muss Soja auf Toilette. 

Als sie zurückkommt, liegt Julia auf dem Sofa.

Sonja stutzt erst, fängt sich und legt sich längst neben das Sofa. Den Kopf stützt sie auf den Arm, und so schaut sie unentwegt hoch zu Bärbel … aber nichts passiert.

Eher zufällig kommen wir nach derPause auf diese Situation zu sprechen. Und es stellt sich heraus, dass Sonja – während sie vor dem Sofa lag – erwartet hatte, dass Julia es doch spüren musste, dass sie wegen der Rückenschmerzen auf dem Sofa gelegen hatte. Aber nicht nur das: außerdem hat sie erwartet, dass wenn Julia schon von Sonjas Rückenschmerzen wüsste, sie mit Sicherheit ungefragt Platz machen müsste.

Sonja hat also erwartet, dass Julia erstens ihre Gedanken lesen kann und zweitens sofort Platz machen müsste. Das waren viele Erwartungen und Enttäuschungen auf einmal. Kein Wunder, dass sie es nach der Pause irgendwie schaffte, dass die Gruppe auf diese Situation zu sprechen kommt.

Ich finde es ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir uns selbst mit unseren Erwartungen das Leben schwer machen. Unsere Mitmenschen – oder unser Partner – soll erraten, was wir uns selbst nicht trauen zu sagen. Projektion pur. 

Wenn du in deiner Beziehung etwas richtig schlecht machen möchtest, dann lass deinen Partner deine Gefühle und Gedanken, deine Wünsche und Bedürfnisse raten, und erwarte, dass er sie dann automatisch erfüllt.

Wer seine Enttäuschungen überwinden will, der erforscht seine Erwartungen, abgespeichert in Form von Bildern und Gedanken: „Was erwarte ich eigentlich von meinem Partner?“ – „Welche Vorstellungen habe ich – ganz konkret – von einer Beziehung?“ – „Woher kommt der Frust, wenn sich mein Partner anders verhält als erwartet?“

Die allererste Frage ist immer die: Wie kommt es zu Enttäuschungen?

Erst wenn wir unsere Glaubenssätze und Erwartungen an unsere Mitmenschen kennen, können wir uns fragen, wie wir unsere Enttäuschung überwinden können.

WARUM WIRD MAN ENTTÄUSCHT?​

Enttäuschungen sind das Ende einer Täuschung. Mit ‚Täuschung‘ sind bestimmte Überzeugungen und Gedanken gemeint (oder innere Bilder), die wir über eine Situation oder eine Person haben.

Diese Täuschung kann in der Gegenwart oder in der Zukunft liegen. Liegt sie in der Zukunft, dann spricht man von einer Erwartungshaltung (das dies oder jenes eintreten soll).

Die Ent-Täuschung passiert in dem Moment, wenn ein Mensch sich anders verhält oder sich eine Situation anders entwickelt als wir es erwartet haben.

Wir alle leben ein Leben voller Erwartungen. Je wichtiger uns ein Mensch ist, desto größer sind die Erwartungen an ihn. Je mehr Distanz wir zu einem Menschen haben, desto weniger berührt uns sein Verhalten.

Wir können uns zwar über das idiotische Verhalten mancher Mitmenschen aufregen, aber es berührt uns nur kurz und viel wenig intensiv als das vermeintliche „Fehlverhalten“ unseres Partners.

Leben in einem emotionalen Biotop

Mit unserem Partner leben wir in einer Art Nest zusammen, einem emotionalen Biotop, das wir gemeinsam mit ihm eingerichtet haben.

Das betrifft nicht nur die äußeren Umstände wie die Wohnung in einer bestimmten Stadt, sondern auch die „inneren“ Umstände: die Überzeugungen unseres Partners über das Leben, die Beziehung, Ehe, Kinderzahl, Kindererziehung usw. Auch diese geistigen Qualitäten sollten passen. Das erwarten wir – oft unbewusst.

Alle Abweichungen von diesen Vorstellungen führen zu Enttäuschungen. Zu kleinen Enttäuschungen, zu großen Enttäuschungen. Sind die Abweichungen unverschuldet, sehen wir das dem Partner eher nach.

Wünscht sich eine Frau Kinder, aber der Partner ist medizinisch unfruchtbar, kommt sie mit der Kinderlosigkeit besser zurecht, als wenn der Mann aus seiner Überzeugung heraus keine Kinder haben möchte.

Mit unserem Partner leben wir in einer Art Nest zusammen, einem emotionalen Biotop, das wir gemeinsam mit ihm eingerichtet haben.

Das betrifft nicht nur die äußeren Umstände wie die Wohnung in einer bestimmten Stadt, sondern auch die „inneren“ Umstände: die Überzeugungen unseres Partners über das Leben, die Beziehung, Ehe, Kinderzahl, Kindererziehung usw. Auch diese geistigen Qualitäten sollten passen. Das erwarten wir – oft unbewusst.

Alle Abweichungen von diesen Vorstellungen führen zu Enttäuschungen. Zu kleinen Enttäuschungen, zu großen Enttäuschungen. Sind die Abweichungen unverschuldet, sehen wir das dem Partner eher nach.

Wünscht sich eine Frau Kinder, aber der Partner ist medizinisch unfruchtbar, kommt sie mit der Kinderlosigkeit besser zurecht, als wenn der Mann aus seiner Überzeugung heraus keine Kinder haben möchte.

Von sich selbst enttäuscht sein​

Enttäuschungen sind also Abweichungen von unseren Überzeugungen über den Partner und unsere Beziehung.. Das kann uns auch selbst betreffen. Wir können ja auch über uns enttäuscht sein.

Der Grund hierfür ist derselbe. Im Laufe unseres Lebens haben wir uns einen großen Strauß von Glaubenssätzen über uns „angelegt“, der unsere Identität ausmacht. Diese Glaubenssätzen führen uns durch unser Leben. Im Guten wie im Schlechten.

Und manchmal legen wir ein Verhalten an den Tag, das ganz und gar nicht zu unseren Überzeugungen passt. Sei es eine Sucht oder seien es spontane Handlungen, die wir im Nachhinein bereuen.

Wie Frustration verarbeiten?

Enttäuschungen lassen sich nicht verarbeiten, indem wir auf den Partner zugehen und ihm vorwerfen, dass er oder sie sich wieder einmal so oder so verhalten hat.

Solange du nicht in dir aufgeräumt hast und weißt, was du von deinem Partner erwartest, solange kann er auch nicht wissen, wie er sich „richtig“ verhalten kann. Und ganz ehrlich: Weiß du immer, wo deine Enttäuschung über deinen Partner herkommt? Weiß du immer genau, was du erwartet hast?

Ohne das zu wissen, ist es schwierig, mit Enttäuschungen umzugehen.

Und das allein reicht nur. Nur weil du weißt, was du von deinem Partner erwartest, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie deinen Wunsch auch erfüllen mag.

Es ist ein weitverbreiteter Irrtum zu glauben, dass Wünsche und Bedürfnisse, die der Partner kennt, auch von ihm erfüllt werden. Quasi automatisch.
Liebe ist, wenn Partner sich ihre Wünsche automatisch erfüllen? Ne, das ist keine Liebe. Das ist „braves Kind“ sein.

Leider lernen wir viel zu schnell, Verletzungen zu dulden und zu ertragen.

Am Besten drückst du deine Enttäuschung mit einer Ich-Botschaft aus. Mach also deinem Partner keine Vorwürfe. Werde dir auch klar darüber, was genau dich enttäuscht.
 

Ein Beispiel: Dein Partner kommt zu spät zu einem Termin. Bist du traurig, weil er zu spät kommt oder weil er dir versprochen hat, dass es „nie wieder“ vorkommt?

Rede nicht nur darüber, dass er zu spät kommt, sondern vor allem wie traurig und wütend es dich macht. Deine Wut und deine Traurigkeit sind der Ausdruck deiner Enttäuschung.

Übrigens ist Wut ein Gefühl und muss nicht immer mit Gewalt ausgedrückt werden. Ein scharfer Ton reicht – und auch ohne „Ausdruck“ kann man Wut fühlen.

KEIN LEBEN OHNE Kränkungen

Wir müssen nicht lernen, den Partner zu einem Verhalten zu bringen, das gut für uns ist, sondern wir müssen lernen, mit Enttäuschungen und Verletztungen umzugehen. Es ist eine Illusion anzunehmen, dass es ein Leben ohne Kränkungen gibt.

Wie oft verletzen wir Menschen unabsichtlich. Wie oft sind wir schon unabsichtlich verletzt worden? Was für uns eine Lapalie ist, ist für einen anderen Menschen ganz schlimm und verletzt ihn. Man denke nur einmal an ein unbefriedigendes Sexleben. Wenn die Frau oder der Mann keine Lust hat, dann ist der Partner schnell gekränkt, weil er es persönlich nimmt.

Auch die Menschen, die sich bemühen, ja keinen anderen Menschen zu verletzen, verletzen. Verletzungen, Kränkungen und Enttäuschungen gehören zum Leben dazu. Wenn du beim nächsten Mal daran denkst, bist du schon ein Schritt weiter.

Solange wir nicht als Einsiedler in einem Wald leben und wir es mit Menschen zu tun haben, werden wir immer von irgendeinem uns wichtigen Menschen enttäuscht werden. Das gehört zum Leben dazu.

Es geht also nicht darum, Enttäuschungen aus unserem Leben auszuschließen, sondern zu lernen, damit umzugehen.

Und ich bin auch der Meinung, dass wir lernen müssen, uns über unsere Enttäuschungen zu äußern, ohne vom Partner zu erwarten, etwas zu ändern. Und wir müssen lernen als Partner zuzuhören, den Frust des anderen auszuhalten und uns nicht gleich angegriffen zu fühlen.

WIEVIEL ENTTÄUSCHUNG KANN MAN ERTRAGEN?

Du selbst weißt es am besten. Wie viele Enttäuschungen hast du bisher ausgehalten und ertragen?

Leider sehr viel. Du weißt es selbst am besten, wieviel Frustration du aushältst. Die Frage ist eher, wann willst du dem Ganzen ein Ende setzen? Beim nächsten Mal? Und: Wie kannst du den Enttäuschungen ein Ende setzen?

Der erste Schritt ist es, seine Glaubenssätze über seine Beziehungen und seine Erwartungen an einen Mann oder eine Frau zu erforschen. Wir leben mit viel mehr Klischees in unserem Kopf als wir ahnen.

Wenn du wissen willst, wie viele Enttäuschungen du ertragen kannst, wirf einen Blick auf deine Glaubenssätze über Partnerschaft und Beziehungen. Es gibt so unglaublich viele Menschen, die unbewusst den Glaubenssatz haben: „Man muss sich durchbeißen!“ – „Man bekommt nichts geschenkt“. Ob Mann oder Frau – alle sind gleichmaßen betroffen.
 
Kennst du vielleicht einen der genannten Glaubenssätze von dir? Oder einen ähnlichen? Vielleicht den: „Ich kann nichts tun“?
 
Solche Glaubenssätze sind wie Durchhalteparolen. Wenn du eine solche Überzeugung von dir kennst, kannst du davon ausgehen, dass du noch viele Enttäuschungen ertragen wirst. Egal ob große oder kleine. Du wirst die Zähne zusammenbeißen, ertragen und dich beim nächsten Mal wieder mit Hoffnung vertrösten.
 
Mit Enttäuschungen umgehen lernen meint etwas anderes.

Es ist für dein Glück fatal anzunehmen, dass dein Partner oder deine Partnerin von sich aus aktiv wird, damit du in Zukunft glücklich bist. Schließlich sitzt ja er oder sie auf seinem Frust und erwartet vielleicht von dir dich so zu verhalten, dass es ihm gut geht.

Und so warten häufig beide darauf, dass der andere sich bewegt. Wie kann das gut gehen?