Ständig vom Partner enttäuscht​

Endlich wieder Vertrauen herstellen​

Kennst du das auch? Nach einem Streit oder einer Enttäuschung ziehst du dich zurück und fängst an zu grübeln. Du fragst dich: Warum passiert das immer wieder? Es ist, als würde dich dein Kopf im Stich lassen. Keine Antworten, nur Fragen. Und so bist du ständig vom Partner enttäuscht.

Wenn wir nicht loslassen können, dann wiederholt sich der Kram, den wir eigentlich nicht wollen immer wieder. Die Enttäuschungen, die Streits, das Grübeln und die verzweifelte Suche nach Ablenkungen. Zu viel Essen, zu viel Alkohol, zu viel Netflix, zu viel Shopping – und zu wenig echte Nähe.

Wir wollen das Problem lösen – aber wie? Das Leben ist, wie es ist, und deinen Partner kannst du nicht ändern. Loslassen heißt nicht „hinnehmen“, sondern akzeptieren, was ist.

Jetzt mal ehrlich: Wie kommst du dazu, dass dich dein Partner nicht mehr enttäuscht und du ein Leben führst, das dich happy macht? Im ganzheitlichen BeziehungsReich-System findest du Antworten und konkrete Schritte, die dir helfen, das Deine Beziehung wieder gut wird.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Du bist nicht allein! Viele Menschen sind ständig vom Partner enttäuscht. Die schlechte: Du musst es selbst richten. Ein Coaching kann dir zeigen, wo du ansetzen musst, aber ändern musst du selbst.

Ein Coaching ist oft zweite Wahl, solange die Probleme lösbar scheinen. Aber wenn du mal wieder enttäuscht bist und nicht mehr rauskommst aus dem Grübeln, dann wird’s Zeit für eine Lösung.

Wissen hilft nichts​

Wie aber wird eine Lösung gesucht? Wird sich nicht vielmehr nur Wissen angeeignet über „Enttäuschungen“. Man versucht herauszufinden: Was ist der Grund für meine Enttäuschungen? Wie entstehen sie? 

Man macht sich schlau in der Hoffnung, durch Wissen dem Spuk ein Ende zu setzen.

Doch ist es leider ein Irrtum zu glauben, dass dieselben Prinzipien wie sie in der Wirtschaft angewandt werden, auch bei seelischen Problemen weiterhelfen: also mit Hilfe von Zahlen und Ursachenanalyse Probleme zu lösen.

Was ist daran so schwierig, sich allein durch Lesen Wissen anzueignen? Nun, je mehr du über etwas weißt, desto komplexer wird das Problem, das du lösen willst oder musst. Dein Kopf verarbeitet und verarbeitet und verarbeitet– sprich, er denkt sich in ein Gedankenkarussell hinein, obwohl er genau das vermeiden wollte.

Irgendwann ist vor lauter Fakten und Wissen über Enttäuschungen ein Komplexitätsgrad erreicht, an dem der Verstand die Flinte ins Korn wirft und sagt: Ich versteh überhaupt nichts mehr!

Und so führt dann der Versuch, mehr über Enttäuschungen zu lernen bei manch einem zu einer Steigerung seiner Enttäuschungen über den Partner und zu einem Gefühl von Ohnmacht und Selbstmitleid.

Ein Gramm Praxis ist mehr wert als eine Tonne Theorie

Yogi Swami Sivananda

Wie aber wird eine Lösung gesucht? Wird sich nicht vielmehr nur Wissen angeeignet über „Enttäuschungen“. Man versucht herauszufinden: Was ist der Grund für meine Enttäuschungen? Wie entstehen sie? 

Man macht sich schlau in der Hoffnung, durch Wissen dem Spuk ein Ende zu setzen.

Doch ist es leider ein Irrtum zu glauben, dass dieselben Prinzipien wie sie in der Wirtschaft angewandt werden, auch bei seelischen Problemen weiterhelfen: also mit Hilfe von Zahlen und Ursachenanalyse Probleme zu lösen.

Was ist daran so schwierig, sich allein durch Lesen Wissen anzueignen? Nun, je mehr du über etwas Bescheid weißt, desto komplexer wird das Problem, das du lösen willst oder musst. Dein Kopf verarbeitet und verarbeitet und verarbeitet – sprich, er denkt sich in ein Gedankenkarussell hinein, obwohl er genau das vermeiden wollte.

Irgendwann ist vor lauter Fakten und Wissen über Enttäuschungen ein Komplexitätsgrad erreicht, an dem der Verstand die Flinte ins Korn wirft und sagt: Ich versteh überhaupt nichts mehr!

Und so führt dann der Versuch, mehr über Enttäuschungen zu lernen bei manch einem zu einer Steigerung seiner Enttäuschungen über den Partner und zu einem Gefühl von Ohnmacht und Selbstmitleid.

was fehlt

Was fehlt sind Übungen und Aufgaben, sein Wissen an sich selbst zu erfahren. Die Bereitschaft auszuprobieren, inwieweit das Gehörte und Gelesene für einen selbst gilt und zutrifft. Sein Wissen durch Selbsterforschung bestätigen oder in Frage stellen.

Du bist interessant – mit deinen Empfindungen und Gefühlen und Wünschen und Bedürfnissen, ja auch mit deinen Enttäuschungen über den unzuverlässigen Partner, die unordentlichen Kinder, deine blöde Schwester.

Aber wen interessiert schon dein Wissen über Enttäuschungen? Wir, die wir dir zuhören, wollen wissen, was in dir steckt. In einem Gespräch unter Freunden ist es viel spannender zu hören, was jemand über sich selbst sagt als irgendwelche angelesenen Fakten aus „Psychologie heute“ zu hören.

Ständig vom Partner enttäuscht?

Welche Informationen zu dieser Aussage suchst du konkret? Sicherlich ist dieser Artikel nicht der erste, den du über Enttäuschungen liest. Du weißt mittlerweile sehr gut, dass deine Erwartungen das ausschlaggebende Grund für deine Enttäuschungen sind. Du weißt wahrscheinlich auch, dass deine Glaubenssätze deine Enttäuschungen schüren. Und wie deine Bedürfnisse und Wünsche in die Problematik reinspielen.

Es nützt überhaupt nichts zu wissen, dass unsere Erwartungen Beziehungen versauen. Oder Glaubenssätze. Man muss seine Erwartungen und Bedürfnisse und Glaubenssätze im einzelnen zu kennen, wenn man seine Enttäuschungen beenden will. 

Wer sich das nicht zu Herzen nimmt, der bereut und grübelt, warum er sich für diesen Partner entschieden hat. Der will es beim nächsten Mal besser machen, doch hat er keine klare Vorstellung davon wie.

Er bedauern sich und grübelt, wie es nur soweit kommen konnte?

Und über allem steht die unsägliche Frage, die noch nie jemand beantwortet hat: „Warum ich?“

Nicht lesen, sondern handeln​

Wenn wir vom Partner enttäuscht sind und uns in ein Grübelkoma hineindenken, können wir kaum unsere Enttäuschungen hinterfragen. Unser Geist dreht sich um „unsere“ Problematik, die wir aber nicht richtig fassen können. Unser Geist ist nicht klar, weil uns die Fragen fehlen, zum Kern des Problems vordringen.

Wenn du also nicht länger von deinem Partner enttäuscht sein willst, dann komm ins Tun. Lerne du dich selbst kennen.

5plus1 schritte aus der Beziehungskrise

Beziehungskrise überwinden

In dem Leitfaden  „5 + 1 Schritte aus Deiner Beziehungskrise“ lernst Du die Schritte kennen, um Deine Beziehungskrise zu überwinden und wieder

  • mehr vertrauensvolle Gespräche zu führen.
  • klar und eindeutig zu kommunizieren.
  • emotionale Nähe herzustellen.

Du bist von deinem Ehemann enttäuscht, weil er sich nicht an eure gemeinsamen Absprachen hält. Unternehmungen mit Freunden macht er weiterhin ohne Rücksprache mit dir, obwohl ihr es anders abgesprochen habt. Es fällt ihm schwer, weil er sich nichts vorschreiben lassen will, sagt er. Die Absprache – so kommt es dir vor – diente nur deiner Beruhigung.

Absprachen, was die Hausarbeit betrifft, vergisst er sofort wieder. Gibt es irgendeine Veränderung im Sinne einer erfüllenden Partnerschaft? Fehlanzeige. Die ständigen Enttäuschungen über den Partner ermüden dich und machen dich hilflos.

Dein Freund hat dir hoch und heilig versprochen, nachts nicht mehr sinnlos im Internet zu surfen oder fernzuschauen, sondern zeitnah mit dir schlafen zu gehen … doch auch das entpuppt sich immer wieder als leeres Versprechen. Statt neben deinem Freund zu liegen, liegst du mit offenen Augen im Bett und hörst dein Herz unruhig schlagen. 

DEINE SEHNSUCHT

Du wünscht dir nichts sehnlicher als einen Partner, auf den du dich verlassen kannst und bei dem du dich voller Vertrauen fallen lassen kannst. Einen Partner, bei dem das Herz aufgeht und den du mit liebenden Augen siehst. So wie du ihn gesehen hast, als ihr euch kennen- und lieben gelernt habt.

Ein Partner, bei dem jede Berührung deine Seele berührt, der dich vitalisiert, elektrisiert. Mit dem es eine Freude ist, sich auszutauschen, dem du gerne zuhörst, wenn er über einen Freund spricht oder gar schimpfst. Und dem du gerne von dir erzählst, was du erreicht hast, wo du dich mit der Verkäuferin angelegt hast – zurecht. Der dich tröstet, wenn ein gemeinsamer Saunatermin von einer Freundin abgesagt wurde. Bei dem auch kleine Geheimnisse gut aufgehoben sind.

ZU SCHÖN UM WAHR ZU SEIN

Doch heute, wenn die gemeinsame Zeit immer seltener wird und immer sachlicher verläuft, wenn die Begegnungen immer herzloser werden, die Enttäuschungen über Kleinigkeiten immer größer werden und die Enttäuschungen schon vorprogrammiert sind, wenn äußerlich noch nichts passiert ist und das Gedankenkarussell aber Fahrt aufgenommen hat – dann wird alles, wirklich alles unendlich schwer, als würdest du einen schweren triefnassen Lodenmantel tragen.

Doch heute, wenn die gemeinsame Zeit immer seltener wird und immer sachlicher verläuft, wenn die Begegnungen immer herzloser werden, die Enttäuschungen über Kleinigkeiten immer größer werden und die Enttäuschungen schon vorprogrammiert sind, wenn äußerlich noch nichts passiert ist und das Gedankenkarussell aber Fahrt aufgenommen hat – dann wird alles, wirklich alles unendlich schwer, als würdest du einen schweren triefnassen Lodenmantel tragen. Es wäre zu schön, wenn deine Partner spontan auf dich zukommen und dich umarmen würde. Wenn er deine Nähe suchte und du Nähe zurückgeben könntest. Wenn ihr bei Tisch wieder einmal die Hände aufeinanderlegen und eure Augen die Geschichte eurer ersten Begegnung erzählen würde.

WIE MIT DEN ERWARTUNGEN UMGEHEN

Du bist belesen. Hast dich durch die Enttäuschungsliteratur gearbeitet und Videos namhafter Psychologen angeschaut. Und so weißt du, wie Enttäuschungen entstehen, und du weißt auch, dass nur du etwas an der Situation ändern kannst. Doch wie? Wie konkret geht man damit um, wenn man vom Partner enttäuscht wird?

Du weißt es, weil du es gelesen hast, doch statt diese Aufgabe, diese Herkulesaufgabe anzupacken findest du dich immer wieder in Gedankenschleifen wieder und fängst innerlich Gespräche an, die sich zum innerlichen Streit entwickeln, in dem du deinem Partner Vorwürfe machst, die ihm richtig weh tun werden – und dir selbst. Aber wie stoppen, was dir selbst weh tut?

Der Umgang mit Enttäuschungen ist das eine, Enttäuschungen zu verarbeiten das andere. In beiden Fällen sind es die Erwartungen an deinen Partner, die zu den Enttäuschungen führen. Na klar, das weißt du.

Natürlich darfst du an deinen Partner Erwartungen haben. Aber du musst auch wissen, dass es die Erwartungen sind, die zu Stress und Frust führen.

Es ist paradox. Je näher uns ein Mensch steht wie beispielsweise der Freund oder Ehepartner, desto mehr erwarten wir von ihm. Und desto mehr Stress und Frust haben wir mit ihm. Folglich werden wir auch mehr vom Partner enttäuscht.

Der erste Schritt, um mit seinen Enttäuschungen umzugehen und sie zu verarbeiten, ist also herauszufinden, welche Erwartungen du an deinen Partner hast. Das geht im Prinzip ganz leicht. Mach dir eine Liste mit wenigsten 5 Sätzen, die so anfangen: „[Name Partner*in] sollte … „

Zum Beispiel: „Peter sollte sich gesünder ernähren und Sport machen.“

Oder „Peter sollte bessere Tischmanieren haben!“

Jetzt du! Was sollte dein Partner tun? Liebevoller mit den Kinder umgehen? Sollte er weniger mürrisch sein? Sollte er mehr mit dir unternehmen? Sollte er dir mehr zuhören? Mehr auf dich eingehen? Sollte er dich öfter verführen oder überhaupt Initiative zeigen?

Oder sollte dein Partner sogar anders denken? Sozialer oder weniger sozial? Was sollte dein Partner tun oder denken?

Jedes ‚zu viel‘ und jedes ’nicht genug‘ führt zu Enttäuschungen.

KENNST DU DEINE ERWARTUNGEN?

Damit ist der erste Schritt gemacht. Du kannst ja erst dann lernen mit Enttäuschungen umzugehen, wenn du weißt, was genau du von ihm oder ihr erwartest.

Kennst du eigentlich die Erwartungen deines Partners an dich? Kennst du seine „Sollte-Sätze“? Hand auf Herz, wie oft gelingt es dir, seine Erwartungen zu erfüllen – ohne das Gefühl zu haben, dich zu verbiegen?

Hast du dir auch schon einmal überlegt, wie viele deiner Erwartungen er überhaupt nicht kennt, weil du außerdem erwartest, dass er deine Erwartungen kennen sollte. Auch hier passt das Bild vom Eisberg. 1 Zehntel eurer Erwartungen habt ihr ausgesprochen, 9 Zehntel „arbeiten“ unbewusst in euch.

Damit ist der erste Schritt gemacht. Du kannst ja erst dann lernen mit Enttäuschungen umzugehen, wenn du weißt, was genau du von ihm oder ihr erwartest.

Kennst du eigentlich die Erwartungen deines Partners an dich? Kennst du seine „Sollte-Sätze“? Hand auf Herz, wie oft gelingt es dir, seine Erwartungen zu erfüllen – ohne das Gefühl zu haben, dich zu verbiegen?

Hast du dir auch schon einmal überlegt, wie viele deiner Erwartungen er überhaupt nicht kennt, weil du außerdem erwartest, dass er deine Erwartungen kennen sollte. Auch hier passt das Bild vom Eisberg. 1 Zehntel eurer Erwartungen habt ihr ausgesprochen, 9 Zehntel „arbeiten“ unbewusst in euch.

Sich selbst den Mund verbieten

Wie fühlt es sich an, wenn du von deinem Partner erwartest, dass er dir ein Zeichen gibt, dass er mehr Nähe wünscht – aber nichts passiert?

Wir fühlt es sich an, wenn dein Partner sich öfter mit einer Kollegin trifft, du eifersüchtig bist und du insgeheim erwartest, dass er das unterlassen sollte. Da du ihm alle Freiheiten lassen und du nicht kleinlich sein willst, beißt du dir auf die Zunge. Nur nichts sagen! Aber die Enttäuschungen über seine Treffen bleiben. Das ist der Preis dafür, dass du nicht kleinlich sein willst.

Wie gut es dir gelingt, mit Enttäuschungen umzugehen, hängt also auch davon ab, wie gut du deine anderen Überzeugungen kennst und weißt, wie sie mit- oder gegeneinander spielen. Wie sie sich ergänzen oder blockieren.

Du willst endlich wieder ein Leben führen ohne Enttäuschungen? Du willst endlich wieder frei durchatmen können und deinem Freund oder Ehepartner in liebender und freundschaftlicher Zugewandtheit begegnen können?

5plus1 schritte aus der Beziehungskrise

Beziehungskrise überwinden

In dem Leitfaden  „5 + 1 Schritte aus Deiner Beziehungskrise“ lernst Du die Schritte kennen, um Deine Beziehungskrise zu überwinden und wieder

  • mehr vertrauensvolle Gespräche zu führen.
  • klar und eindeutig zu kommunizieren.
  • emotionale Nähe herzustellen.

Woher kommen die Erwartungen?

Wenn wir unser Alltagsleben auf die reinen Tatsachen herunterbrechen, dann bleibt ein Leben, wie wir es bei Tieren beobachten können: Wir gehen und laufen, Kinder spielen. Wir sehen, hören und riechen. Wir reden und gestikulieren. Wir sitzen, wir liegen, wir schlafen. Unser Leben ist – wenn wir allein die reinen Tatsachen betrachten – schlicht und einfach.

Doch da wir mit einem Verstand ausgerüstet sind, denken wir über alles nach, was wir erleben. Wir bewerten es – und die Messlatte der Bewertung sind unsere Überzeugungen und Meinungen darüber, wie die Welt sein sollte.

Wir haben über alles ein Meinung, auch wenn wir uns darüber nicht immer bewusst sind.

Wenn uns unser Nachbar nicht anständig grüßt, dann ist er ein unfreundlicher Mensch, weil (wir der Meinung sind, dass) man sich „anständig“ grüßt.

Wenn dein Partner sich nicht an Absprachen hält und du der Meinung ist, dass man sich immer an Absprachen halten muss, dann bist du enttäuscht. Du denkst vielleicht, jetzt zeigt er sein wahres Gesicht als kleiner Junge, der noch nicht erwachsen ist.

Diese Meinungen und Überzeugungen sind unsere Glaubenssätze, die es uns erlauben, die Welt in ‚gut‘ und ‚böse‘ einzuteilen. ‚Gut‘ ist, was in unser Weltbild passt und unser Weltbild bestätigt. ‚Schlecht‘ ist, was von unserem Weltbild abweicht und es in Frage stellt.

Das Handeln und Denken unseres Partners sollte immer in unser Weltbild passen. Zumindest in unser Bild, wie eine ideale Partnerschaft aussieht.

Passt es nicht, sind wir enttäuscht. Über den Partner und über uns, dass wir ihn nicht früher durchschaut haben, wir er oder sie wirklich ist. Und oft fühlen wir uns handlungsunfähig. Wie ist das bei dir? Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, etwas ändern zu müssen?

Projektionen

Wir neigen dazu, die negativen Eigenschaften und Gefühle, die wir in uns selbst haben, aber nicht wahrhaben wollen, auf andere zu projizieren. Diese unerwünschten Eigenschaften sehen wir also im Partner, dem wir heftige Vorwürfe machen – Vorwürfe, die eigentlich uns selbst gelten. 

Kennst du das? Man streitet sich und im Streit wirft man sich gegenseitig dasselbe Verhalten vor. „Du Geizhals!“ sagt der eine. „Selbst!“ sagt die andere. Und beide haben auf ihre Weise recht. 

Um das Beispiel zu vertiefen: Bei einer Projektion sieht der eine – nennen wir ihn Peter (der auf keinen Fall geizig sein möchte) – seinen unterdrückten Geiz bei Sandra, seiner Frau, sobald die beim Einkauf einen Preisvergleich startet.

Peter macht nie Preisvergleiche, das ist nur etwas für Geizhälse, sagt er. Er aber gönnt sich kaum etwas, geht selten einkaufen und gibt sich bescheiden: er brauche nichts. Sandra spürt den versteckten Geiz dahinter und kontert dem Vorwurf von Peter: „Du bist selbst ein Geizhals“.

Solche Projektionen, die wir Tag für Tag auf den Partner übertragen, führen unweigerlich zu Enttäuschungen in unseren Beziehungen. Manchmal haben wir das Gefühl überhaupt nicht zu kapieren, was gerade passiert.

Außerdem projizieren wir unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf den anderen, die wir uns nicht trauen uns selbst zu erfüllen. Gerade wenn wir uns mehr emotionale Nähe wünschen und wir uns nicht trauen, selbst auf den anderen zuzugehen, weil wir Angst davor haben, zurückgewiesen zu werden. 

In dem Fall projizieren wir unser Bedürfnis nach mehr Nähe auf den Partner und erwarten von ihm den Mut, den wir selbst nicht aufbringen. Da wir ständig auf unseren Partner unsere Wünsche und Bedürfnisse projizieren, sind wir auch ständig vom Partner enttäuscht.

Wäre es nicht schön, wenn ...​

  • du nicht länger wie gelähmt abwarten würdest, dass sich die Dinge von allein bessern?
  • du selbstbewusst die enttäuschenden Situationen zum Guten wenden könntest.
  • eine Methode hättest, die dir Schritt für Schritt hilft, besser mit den Enttäuschungen umzugehen?

Es ist schon lange her, aber ich erinnere mich an eine Freundin, die mich total versetzt hatte. Wir hatten ausgemacht, dass ich auf 14 Uhr zu Mittag koche. Das war relativ spät, aber sie wollte am Vormittag noch ihr Pferd versorgen und anschließend mit einer Freundin ausreiten gehen. Also dann!

Aber meine Freundin kam nicht zur verabredeten Zeit zurück … Nicht um 14 Uhr, nicht um 15 Uhr und nicht um 16 Uhr. Sie kam um 17 Uhr! Warum? Weil sie sich im Stall verquatscht hätte und es ihr nicht gelungen sei, ihre Freundin zu unterbrechen?!? Ich fiel aus allen Wolken.

Was hätte ich damals drum gegeben, angemessen zu reagieren. Meine Wut zu zeigen! Meine Enttäuschung – wobei mir im Moment der Ausdruck „Enttäuschung“ fast ein bisschen zu schwach vorkommt. 

Aber meine Wut und Frustration zu zeigen war ich damals nicht in der Lage. Ich schluckte es weg anstatt sie auf den Mond zu schießen, wie ich es in diesem Moment am liebsten getan hätte.

Ich muss zugeben: damals hatte ich noch geglaubt, dass es wahre Liebe ist, wenn man die Zähne zusammenbeißt. Liebe ist durchhalten!, hatte ich damals gedacht. Kennst du das vielleicht auch von dir?

TATSACHEN UND GLAUBENSSÄTZE

Wir alle haben das Gefühl, in einer Welt zu leben, die mehr oder weniger für jeden gleich ist. Aber das Gegenteil ist der Fall. Keine Welt gleicht der anderen. Auch die Welt unseres Partners unterscheidet sich von der unseren – mögen wir noch so viele Gemeinsamkeiten haben!

Selbst eine so einfache Tatsache wie ein Haus erleben wir sehr unterschiedlich. Was für den einen ein zerfallenes altes Haus ist, ist für den anderen ein pittoreskes Schmuckstück.

Was ist das Haus nun? Ein verfallenes oder ein pittoreskes Schmuckstück? Um bei den reinen physikalischen Tatsachen zu bleiben: es ist ein Haus.

Genauso unterschiedlich erleben wir die Menschen, unsere Partner, und ergänzen die Tatsachen um unser Urteile und Ansichten. So wird dann aus einem Mann, der auf einer Coach sitzt und Fernsehen schaut, plötzlich ein Monster. Und eine Frau, die wortreich von ihrem Alltag erzählt, wird zu einer schwatzhaften Gans.
 

Bedeutung geben

Das Schlüsselwort, das Tatsachen und Glaubenssätze verbindet, heißt ‚Bedeutung‘. Als denkende Wesen laden wir alles, was wir sehen und hören, mit einer gewissen Bedeutung auf.
 

Menschen sitzen oder reden nicht nur, sondern werden in unseren Augen gemütlich oder faul, gesellig oder geschwätzig. Wir geben dem, was wir erleben, eine gewisse Bedeutung. Die Triebfeder sind unsere Glaubenssätze.

Beispiel Eifersucht

Am Beispiel von Eifersucht soll der Sachverhalt noch einmal verdeutlicht werden.

Wenn der Partner immer später aus der Arbeit heimkommt, erklärt der seine Überstunden vielleicht durch viel Arbeit. Wenn wir das nicht glauben können oder wollen, versuchen wir es anders zu erklären und finden auch einen Grund: Es muss eine andere Person dahinterstecken!

An dieser Stelle werden die Weichen für oder gegen eine Eifersucht  gestellt: Welche Bedeutung hat dieser Kontakt für uns? Löst er Trennungsängste aus? Fühlen wir plötzlich eine gewisse emotionale Abhängigkeit?

Welche Bedeutung wir auch immer unserer eigenen Erklärung geben: sie löst unsere Eifersucht aus. Die Ursache für die Eifersucht sind also keine Tatsachen, sondern sind unsere Gedanken und Erklärungen für die Situation, wie sie ist.

Wenn wir die Situation noch einmal zusammenfassen, liest es sich so: Die Tatsache „Überstunden“ wird nicht geglaubt und eine andere Erklärung gesucht und gefunden. Fatalerweise ruft die Erklärung Ängst hervor und endet in einer Eifersucht.

ACHTSAMKEITSÜBUNGEN​

Um diese Unterscheidung zwischen Tatsachen und Bedeutung geht es bei vielen Achtsamkeits-Übungen. Stets steht die Frage im Raum: Was ist tatsächlich wahr und was denke ich in die Situation hinein?

Auf den Partner übertragen heißt es: Wer ist er wirklich, was tut er wirklich und was deute ich in ihn hinein?

Zunächst einmal ist unser Partner nur ein Mensch. Mann oder Frau. Ein Mensch, der morgens aufsteht, ins Bad geht, sich wäscht, durch die Wohnung läuft, am Tisch sitzt, frühstückt, sich den Mund abwischt und anschließend das Haus verlässt.

So übrigens sehen uns unsere Haustiere: Menschen, die durch die Wohnung laufen, am Tisch sitzen, auf der Coach liegen …

Ich nehme an, dass falls du beim Lesen an deinen Partner gedacht hast, mehr gesehen hast als nur die sachliche Seite der Aufzählung. Jeder von uns macht aus den Menschen und den Situationen um sich herum mehr als tatsächlich vorhanden ist. Selbst beim Lesen schweift unser Geist in den Alltag ab.

Bist du nicht auch immer wieder mit Gedanken woanders, während du den Artikel liest? Hast du nicht auch, während ich allgemein von Partner gesprochen haben, an deinen gedacht und an bestimmte Situationen, von denen ich nicht gesprochen habe? Es fällt uns sehr schwer, konzentriert bei der Sache zu bleiben …

Wir sehen nicht nur einen Menschen, der morgens neben uns aufsteht, sondern erleben, wie schwer unserem Partner das Aufstehen fällt, weil er wieder einmal viel zu lange wachgeblieben ist. Wir sehen keinen Menschen, der im Bad einfach vor dem Spiegel steht, sondern ärgern uns über den Lahmarsch, weil das Bad viel zu lange besetzt bleibt und wir in Zeitnot kommen. Jeden Morgen. 

Gedankenschleifen

Gedanken müllen uns zu, Gedankenschleifen zermürben uns.

Wenn wir in Krisenzeiten unseren Partner sehen, entfaltet sich in unserem Kopf eine ganz eigene Welt. Er wird begraben unter einem Berg von Gedanken. Manchmal knallen wir sie ihm in Form von Vorwürfen an den Kopf. Manchmal behalten wir unsere Gedanken für uns und wundern uns, uns in einem Gedankenkarussell wiederzufinden.

Glaubenssätze und Vorstellungen

Unsere Erwartungen legen sich wie ein grauer Schleier über unsere Wahrnehmung. Wir kommen der Trennung näher als der Liebe. Von einer erfüllenden Beziehung sind wir in diesen Momenten meilenweit entfernt.

Der Mensch, mit dem wir eine Beziehung haben und den wir eigentlich lieben, erkennen wir gar nicht mehr richtig als den, der er ist. So wie er uns ständig enttäuscht, so sind wir ständig in seinen Angelegenheiten und wollen ihn anders haben.

Wir betrachten ihn durch die Brille unserer Erwartungen und sehen nur noch einen Menschen, der anders sein sollte. Die Liebe aber kann nur lieben, was ist, und nicht, was sein sollte. Das erzeugt nur Frust und Stress.

Woran erkennen wir eigentlich im Alltag und ganz praktisch, dass das Verhalten unseres Partner von unseren Vorstellungen und Glaubenssätzen abweicht? Und er wieder kurz davor ist, uns zu enttäuschen?

Enttäuschungen sind nicht zu vermeiden. Deshalb ist das Ziel, nicht sie zu vermeiden, sondern über sie zu reden.

Es geht in unserem Leben nicht darum, Enttäuschungen zu vermeiden, sondern sie anzusprechen und verarbeiten. 

Unsere Erwartungen legen sich wie ein grauer Schleier über unsere Wahrnehmung. Wir kommen der Trennung näher als der Liebe. Von einer erfüllenden Beziehung sind wir in diesen Momenten meilenweit entfernt.

Der Mensch, mit dem wir eine Beziehung haben und den wir eigentlich lieben, erkennen wir gar nicht mehr richtig als den, der er ist. So wie er uns ständig enttäuscht, so sind wir ständig in seinen Angelegenheiten und wollen ihn anders haben.

Wir betrachten ihn durch die Brille unserer Erwartungen und sehen nur noch einen Menschen, der anders sein sollte. Die Liebe aber kann nur lieben, was ist, und nicht, was sein sollte. Das erzeugt nur Frust und Stress.

Woran erkennen wir eigentlich im Alltag und ganz praktisch, dass das Verhalten unseres Partner von unseren Vorstellungen und Glaubenssätzen abweicht? Und er wieder kurz davor ist, uns zu enttäuschen?

HOHE ERWARTUNGEN​

Wer sich seiner Erwartungen an den Partner nicht bewusst ist, sondern nur immer wieder stressvolle Gefühle beim Anblick seines Partners hat, sollte einmal auf seine Gedanken achten. Und zwar in dem Moment, in dem die Enttäuschung sehr groß ist.

Es geht um die Gedanken, die die Messlatte für das Verhalten des Partners darstellen, das zu Enttäuschungen führt.

Achte einmal auf die die Gedanken oder Sätze mit dem winzigen Wörtchen ‚zu‘: Weil er sich zu spät drum kümmert. Weil sie mit den Kindern zu nachgiebig ist. Weil er zu viel trinkt. Weil sie zu viel jammert.

Hinter diesen Sätzen mit einem ‚zu‘ steckt immer ein Glaubenssatz, wie der Partner eigentlich sein sollte. Die Abweichungen formulieren wir mit einem ‚zu‘.

Hinter dem Satz: „Er trinkt zu viel!“ steckt eine genaue Vorstellung, was und wieviel unser Partner trinken ‚darf‘.

Gehen all unsere Erwartungen in Erfüllung, befinden wir uns im emotionalen Gleichgewicht.

Hinter der Satz: „Weil er sich zu spät drum kümmert“ steckt wahrscheinlich die unausgesprochene Erwartung, immer alles sofort zu erledigen. Nichts auf die lange Bank zu schieben. Was auch immer.

Andere Glaubenssätze und damit verbundene Enttäuschungen findest du in Sätzen, die das Wort ‚richtig‘ oder ’nicht richtig‘ enthalten. „Er verhält sich nicht richtig in Gegenwart von Gästen!“

Bei dieser kurzen Auflistung kannst du gut erkennen, dass Wörter wie ‚zu‘ und ‚richtig‘ geradewegs zu einer ständigen Enttäuschung führen.

Einerseits fühlt es sich sehr banal an. Doch Hand aufs Herz: doch wie groß ist dein Frust? Es sind die vielen kleinen Unstimmigkeiten, die am Gemüt nagen und das Vertrauen in andere Menschen schrumpfen lassen.

Jedes ‚zu‘ und jedes ’nicht richtig‘ bewerten das Verhalten der Menschen. So ist auch klar, warum wir ständig vom Partner enttäuscht werden.

Was passiert wohl, wenn ein Gedanke Formulierungen enthält wie ’nicht genug‘?

Wenn du deine Enttäuschungen spürst, frage dich: Was habe ich von ihm oder ihr erwartet? Wovon soll er mehr geben? Was soll sie weniger tun?

Das Ende der Selbsttäuschung

In der psychologischen Literatur weisen Autoren immer wieder darauf hin, dass eine Ent-Täuschung das Ende einer Selbst-Täuschung ist.

Im Grundtenor klingt es so, als ob der Partner uns (fast schon böswillig und absichtlich) getäuscht hat und wir darauf reingefallen sind.

Die Dinge auf diese Art zu sehen führt dazu, uns im Recht zu sehen und gar nicht auf die Idee zu kommen, dass es unser Denken ist, das uns an der Nase herumführt.

GEBROCHENE VERSPRECHEN​

Auf die erste Enttäuschung, dass eine Erwartung nicht erfüllt wird, folgt die zweite Enttäuschung: Der Partner hält nicht, was er versprochen hat.

Wie sollte er auch? Nach einem Gespräch, in dem wir klar gemacht haben , was wir erwarten, hat er vielleicht das Versprechen gegeben, sich deinen Wunsch zu Herzen zu nehmen.

Doch unter Druck gegebenen Versprechen sind Makulatur. Der, der das Versprechen gegeben hat, boykottiert es, so weit es sich boykottieren lässt.

Menschen in emotionaler Abhängigkeit mit massiven Eifersuchtsanfällen drängen in ihrer Not ihre Partner immer wieder dazu, Versprechen abzugeben, die nur schwer zu halten sind.

Wie oft sieht man das „Versprechen-Fordern“ als Erziehungsmethode! Kleinen Kindern, die ‚unartig‘ waren, nötigt man das Versprechen ab, nicht länger zu lügen, nicht mehr wütend zu sein, nicht mehr die Geschwister zu ärgern usw.

Und was passiert? Sie lügen weiter, werden weiter wütend und ärgern weiterhin ihre Geschwister.

Versprechen halten wir nur, wenn sie aus unserem Herzen kommen und nicht, wenn sie – mehr oder weniger – erzwungen worden sind.

Kurzes Interview zur Selbstreflexion

Dass sich ein Mensch trotz Versprechens nicht an sein Versprechen hält, ist noch nicht einmal böse Absicht. Es ist schlichtweg Unvermögen.

Bei Enttäuschungen kommen zwei Dinge zusammen: Die Unfähigkeit des Partners, sich ändern zu können oder zu wollen, und auf der anderen Seite unsere eigene Unfähigkeit, den Partnern so zu nehmen, wie er ist.

Im Laufe der Jahre sehen wir in unserem Partner immer mehr einen Mensch, wie er nicht ist, und verlieren zunehmend den Kontakt zu ihm.

Ein großes Handikap, das zwischen uns und unserem Partner steht, sind die Glaubenssätze über Männer und Frauen, über dich oder deinen Partner. Über Beziehungen. 

Warum sich ändern so schwer fällt

Jeder von uns will eine „Persönlichkeit“ darstellen. Und unsere Vorstellung von Persönlichkeit ist verbunden mit den Begriffen Verlässlichkeit, Konstanz und auch Berechenbarkeit.

Das sind wichtige Werte, für die wir Energie aufbringen sie zu erhalten. Termine, die plötzlich nicht mehr in unseren Kalender passen, nehmen wir trotzdem wahr – weil wir zugesagt hatten.

Manche Zusagen an Freunde oder Bekannte, die wir aus einer gewissen Laune heraus gegeben haben, würde wir gerne wieder zurücknehmen – aber trauen uns nicht! Weil wir verlässlich sein wollen.

Doch hat diese Vorstellung von Persönlichkeit als berechenbarer und verlässlicher Mensch den Nachteil, dass wir uns nicht trauen, uns zu verändern. Wir wollen als der wahrgenommen werden, der wir schon immer waren. Doch wie wollen wir uns dann ändern?

Und im Zusammenhang mit einem gegebenen Versprechen ist es besonders knifflig. Wir wollen uns selbst treu bleiben, aber sollen oder wollen uns auch ändern! Die Rückstellkräfte, alles beim Alten zu lassen, sind enorm.

Hinsichtlich persönlicher Weiterentwicklung sind die inneren Werte von Verlässlichkeit und Beständigkeit ein Fluch. Aus Zuverlässigkeit wird knochentrockene geistige Unbeweglichkeit.

Es geht nicht darum, einen Wert wie Verlässlichkeit aufzugeben, sondern sich zu überlegen, wo und an welcher Stelle sie sinnvoll ist.

Die Vorstellung von einer konstanten Persönlichkeit lässt sich ersetzen durch das Bild einer dynamischen Persönlichkeit. Keiner muss so bleiben, wie er gestern war.

ENTTÄUSCHUNG DURCH UNTERLASSUNGEN​

Darf ich dich auf einen kleinen Umweg mitnehmen, der uns geradewegs zu den Ursachen des Problems führt?

Werfen wir dazu einen Blick auf ‚Unterlassungen‘, was ja in mancher Partnerschaft auch immer wieder zu Enttäuschungen führt.

Kann eine Unterlassung (jemand tut etwas nicht) eine Tatsache sein?

Wir sehen einen Menschen, der etwas Bestimmtes nicht tut. Wie können wir das ‚Nicht-Tun‘ sehen?! Wie kann das Realität sein?

Jemand steht vor uns und wir sehen ihn nicht sitzen – wie können wir das Nicht-Sitzen sehen?

Das geht nicht. Das Nicht-Tun ist völlig virtuell. Es findet nur bei uns im Kopf statt. Bei dir und bei mir.

Um das noch mehr zu verdeutlichen, nehme ich zunächst einmal mich selbst als Beispiel. Ich schau aus dem Fenster und denke, ich könnte auch einen Freund besuchen – aber ich tue es nicht, weil ich lieber rausschaue.

In einer realen Welt sitze ich am Fenster und die „Unterlassung“ findet nur in meinem Kopf statt.

Gleichzeitig siehst du mich am Fenster sitzen und denkst: „Der könnte auch die Blumen gießen!“ Aber ich tue es nicht und meine ‚Unterlassung‘ findet nur in deinem Kopf statt.

Findest du das Beispiel übertrieben? Du denkst vielleicht, es geht doch um das, was dein Partner macht. Warum du immer wieder enttäuscht bist.

Aber im Kern hat das Verhalten deines Partners viel mit deiner Enttäuschung zu tun. Es sind zwei Seiten derselben Medaille.

Hinter allem stecken deine Erwartungen an ihn oder sie. Und im Gegensatz zu anderen Beispielen hat das Verhalten deines Partners eine echte Bedeutung für dich.

Du willst wissen, wann er nach Hause kommt.

Du bist interessiert daran, mit wem sie spricht und wie.

Du willst, dass er dir wirklich zuhört.

Du findest es wichtig, dass sie deine Interessen teilt.

Du willst immer gemeinsam in den Urlaub fahren.

Klar, es gibt auch Beziehungen, in denen einem der Partner völlig egal ist. Das hängt vom Bindungsstil ab. Wenn die beiden nicht ähnlich ticken, fühlt sich einer vernachlässigt und ist ständig enttäuscht.

Wenn du dich in diesem Text wieder findest und nach einer Lösung suchst, könnte das BeziehungsReich-System genau das Richtige für dich sein. Es zeigt dir, an welchen Stellschrauben du drehen musst, um deine Beziehung zu verbessern.